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SWISS FOOD RESEARCH

Swiss Food Research ist ein gemeinnütziger Verein, welcher sich zum Ziel gesetzt hat schweizerische Lebensmittelunternehmen und deren Zulieferer zu forschungsbasierten Innovationen zu bewegen und damit nachhaltig zu einer robusten Lebensmittelbranche beizutragen.

AVINA unterstützt Swiss Food Research beim Aufbau eines schweizerischen Lebensmittelnetzwerkes und der Förderung innovativer Lösungen.

Lucas Grob

In einem exklusiven Interview sprechen Peter Braun (Finance & Innovation) und Lucas Grob (CEO) über ihre grössten Learnings, allfällige Baustellen und über den Erfolg von Swiss Food Research.
Wofür genau steht und was macht Swiss Food Research einzigartig?
Swiss Food Research steht für eine unabhängige, neutrale und vertrauliche Plattform um Innovationen gesamtheitlich entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Feld bis zum Menschen und noch weiter, zu unterstützen und wirksam voranzubringen. Hierzu benötigt es den Einbezug aller Akteure des Innovations-Ökosystems. Swiss Food Research agiert dabei als Brückenbauer für Forschende, Entrepreneur, Bauern, Industrie bis zum Konsumenten. Diese Brücke wird durch verschiedene Formate gebaut, um die unterschiedlichsten Fragestellungen zu beantworten (siehe Grafik). Ein Beispiel Format sind unsere 12 Innovationsgruppen. Dort wird jeweils zweimal jährlich über Innovationsvorhaben von Wissenschaft und Industrie berichtet, um die graduelle Veränderung aufzuzeigen.
Wie funktioniert Swiss Food Research? Unterstützung bei Fragen rund ums Thema Innovation
Wie funktioniert Swiss Food Research? Unterstützung bei Fragen rund ums Thema Innovation
Was ist euer grösstes Learning seit eurer Zeit bei Swiss Food Research? Gibt es Baustellen?
Innovation bedeutet es entsteht etwas Neues und Neues bedeutet Veränderung. Dazu braucht es unserer Ansicht nach, folgende 6 Sachen:
  • Die richtigen Menschen und Partner
  • Ein Problem das man löst
  • Vertrauen
  • Weitsicht & Zuversicht
  • Durchhaltewillen
  • Die richtigen Rahmenbedingungen: Product-Market-Fit, politisch, regulatorisch, etc.

Natürlich ist diese Liste nicht abschliessend aber darauf aufbauend, versuchen wir all das unseren Mitgliedern weiterzugeben und man kann daraus schon die Learnings ableiten.

Der Mensch steht im Zentrum. Swiss Food Research ist nichts ohne seine Mitglieder. Wir sind stolz auf unsere Mitglieder aber noch wichtiger sind die Personen dahinter. Von einem 9-köpfigen Vorstand, über 52 Forschende - welche in diversen Lenkungsgruppen aktive sind, bis hin zu 3’500+ aktiven Innovatorinnen. Ein weiteres Learning ist Probleme richtig zu artikulieren und zu beschreiben, dass mein Gegenüber (Forschungspartner, Konsumentin, Partner, etc.) das auch versteht ist essenziell, um den Weg in die Applikation zu finden. Diese Problem- und Sprachfindung haben wir über die letzten Jahre intensiviert unteranderem durch den Problem-Tree approach und andere Tools. Vertrauen sich nach der Problemfindung zu öffnen, versuchen wir weiter gezielt zu fördern und Hemmungen («Ich kann etwas falsch machen», «Jemand wird mir meine Idee stehlen») abzubauen. Jedoch sind wir dort noch lange nicht, wo wir hinwollen. Es bedingt einen weiteren kulturellen «Shift», dass wir uns in der Gemeinschaft frühzeitig exponieren und gemeinsam Probleme und Lösungen ausarbeiten. Wenn wir uns dann auf den Weg der Innovation begeben, braucht es Zeit, Weitsicht und Kontinuität. Das heisst intern müssen Ressourcen frei gemacht werden um Raum für die «Künstler*innen» zu schaffen und mit anderen Akteuren zu interagieren.

Eine berüchtigte Baustelle ist das Tagesgeschäft: Innovation ist geprägt von Unsicherheiten und das Tagesgeschäft ist unsere Komfortzone. Hier müssen wir die Energie und Durchhaltewillen aufbringen und unterstützen, um nicht in alte Muster zurückzufallen. Es gilt weiter an den Umwelt- und Rahmenbedingungen zu arbeiten, um die Transformation weiter zu katalysieren.

 

Inwiefern ist die Zusammenarbeit mit AVINA für Euch von besonderem Wert?
Nichts zu tun ist die Option, die man immer hat. Dann ergibt man sich dem Lauf der Dinge und beteiligt sich nicht mehr aktiv am Veränderungsprozess (Innovationsprozess). Das ist eine Frage der persönlichen Einstellung und Werte. AVINA setzt sich für Veränderung hin zu mehr Nachhaltigkeit ein. Wir freuen uns, hier eine Verbundenheit in den Zielen gefunden zu haben. Zuletzt ist der persönliche Austausch auf Augenhöhe zentral. Wir schätzen das Vertrauen, welches wir erfahren sehr. Gekoppelt mit der Weitsicht der AVINA erlaubt es uns als Organisation, uns kontinuierlich zu verbessern und gegenseitig voneinander zu lernen.
Was heisst Innovation für Euch? Wie definiert ihr sie?
Innovation ist all das, was heute anders ist als gestern, sprich neu für den Markt oder für die Firma oder Organisation. Für uns ist es die Toolbox für die Zukunft.
Besonders bei Nachhaltigkeitsprojekten wird oft nach einem messbaren Impact verlangt. Wie würdet Ihr persönlich den Erfolg von Swiss Food Research definieren?
Der Erfolg von Swiss Food Research definiert sich vor allem durch und anhand der Arbeit unserer Mitglieder. Zusammen gesamtheitliche Lösungen zu erarbeiten – sprich Nachhaltigkeit, Standortgerechtigkeit und Resilienz der Lösungen sind Voraussetzung für jedes Projekt und Idee und am Ende dem gemeinsamen Erfolg. Unser messbarer Erfolg sind die Anzahl aktivierter Ökosystemakteure, welche sich auf den Weg der Innovation begeben. Einer der Indikatoren dafür ist das netto Mitgliederwachstum welches sich über die letzten 15 Jahre bei mehr als 10% pro Jahr bewegt. Auf dem Weg der Innovation, hat jeder Akteur andere Bedürfnisse. Persönlich heisst das für mich, dass wir auch unterschiedliche Schrittlängen machen und auch diesen Rechnung tragen müssen. Systemische Veränderung oder Erfolg kommt deshalb in einer grosser Vielfalt: Jedes Projekt, dass durch unsere Input initiiert oder realisiert wird, jedes Projekt das frühzeitig abgebrochen wird, jeder Akteur welcher ermuntert wird mehr zu machen und an die Community zurück zugeben, ist ein Erfolg.